Das Omo Flusstal im Südwesten von Äthiopien ist die Heimat vieler, kleiner Volksstämme. Ihre Dörfer und Städte liegen in einer reizvollen Landschaft, umgeben von Bergen.
In den Bergen, im Gebiet des Omo-Unterlaufes, befindet sich Konso. Die Stadt Konso, eine Kleinstadt, ist für die Region ein wichtiges Handelszentrum, hier gibt es auch einige Hotels und Restaurants. Die Dörfer im Konso sind sehr dicht bebaut und auffallend ist die terrassenförmige Anordnung ihrer Felder. Die Steinmauern sollen diese vor Erosionen schützen.
Im äußersten Südwesten Äthiopiens, dem ostafrikanischen Grabenbruch (Great Rift Valley), liegt das Land der Arbore. In jenem Gebiet, wo sich vermutlich die ersten Menschen von den Menschenaffen getrennt haben. Die Arbore sind eine Bevölkerungsgruppe mit geschätzten 3.000 bis 4.000 Menschen, die die Fähigkeit besitzen, sich extremen Umweltbedingungen anzupassen. Diese Eigenschaft unterscheidet sie maßgeblich von anderen Gruppen und hat sie lange überleben lassen. Ihre Sprache gehört zu den Omo-Tana-Sprachen, einer Untergruppe der kuschitischen Sprachen. Sie leben in den vier Dörfern Murale,
Volk der Ari
Zwischen Konso und Jinka, ebenfalls in den Bergen, liegt Key After. Die rote Erde, die in diesem Gebiet präsent ist, gab dem Ort auch seinen Namen. Die Lehmhäuser sind mit Wellblech gedeckt und es sind hauptsächlich die Ari, die in dieser Gegend leben. Dieser Volksstamm führt teilweise ein Nomadenleben und zieht mit seinen Rindern durch die Gegend.
Über eine Hochebene ist die Kleinstadt Jinka zu erreichen. Sie verfügt über mehrere Hotels und einen Markt, aber der wichtigste Anziehungspunkt ist das South Omo Forschungszentrum, mit seinem Museum. Zu verdanken ist diese Einrichtung einem Mainzer Professor und man erhält viele Informationen über die Völker des Omo Tales.
Westlich von Jinka liegt der Mago Nationalpark. Die Flora und Fauna des Parks ist sehenswert, ebenso wie die darin liegenden Mursi-Hügel. Die Dörfer der Mursi liegen auf einem Plateau und die Gegend ist ziemlich karg. Aus diesem Grund ist der Ackerbau für die Mursi schwierig, so dass sie sich auf Tierhaltung beschränken. Traditionell sind die 15 cm großen Tonscheiben in der Unterlippe der Frauen.
Volk der Mursi
In südlicher Richtung vom Mago Park aus, liegen die Dörfer der Karo. Die Karo betreiben vorwiegend Landwirtschaft und auffallend ist ihre Körperbemalung, sowie der Kopfschmuck der Männer. Nach Türmi führt der Weg durch eine Baumsavanne. Türmi ist eine mittelgroße Stadt, mit einem angenehmen Klima. Hier lebt das Volk der Hamer und heute noch müssen die Jungen, bevor sie zum Mann werden, traditionell über die Rücken von bis zu 30 nebeneinanderstehenden Bullen laufen, der sogenannte „Bullensprung“.
Doppelt so groß wie Türmi ist Omorate. Die Stadt liegt direkt am Ufer des Omo und ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Sie dient als zentrale Lager- und Auslieferungsstelle von Nahrungsmittelhilfsgütern in die Region. Durch Dürre und Seuchen haben die Nomaden und Halbnomaden immer wieder viele ihrer Tiere verloren und sind somit auf diese Hilfe angewiesen. Gegenüber von Omorate, an der anderen Seite des Omo Flusses, liegt das Dorf der Dassanetch. Interessant anzuschauen, sind die Dornensträucher, mit denen dieses halbnomadisch lebende Volk seine Hütten umgibt. Die Männer schmücken sich nach alter Tradition mit einem Elfenbeinpflock in der Unterlippe oder im Ohrläppchen.
Volk der Hamer