Von einst herrschaftlichen Zeiten eines mächtigen Staates zeugen die Ruinen des Königreiches von Aksum. Der spätantike Staat mit der bewegten Geschichte auf der Fläche des heutigen Äthiopien war ehemals der mächtigste Staat zwischen dem oströmischen Reich und Persien.
Führend im Elfenbeinhandel mit dem Sudan und hochentwickelt in der Herstellung von zum Beispiel Münzen, boten die umliegenden Länder Textilien, Juwelen und Metalle im Tausch. Das führte in der Hochzeit des Landes zu einer Ausdehnung des Reiches bis in den südarabischen Raum. Die noch bestehenden Ruinen der Hauptstadt Aksum befinden sich im Norden Äthiopiens, 50 km von der Grenze Eritreas entfernt. Die Überreste zahlreicher Monolithen, Obelisken, Grabmäler und Schlösser zeugen von dem Wohlstand und der Pracht der früheren Königsstadt. Die Gründung Aksums lässt sich nicht eindeutig datieren, wird jedoch auf das 5. Jahrhundert vor Christus geschätzt. Die Entstehung der meisten noch erhaltenen Bauwerke lässt sich zwischen das 1. und 13. Jahrhundert nach Christus datieren. Viele Elemente aksumitischer Kultur wie die Architektur und die Sprache Ge’ez haben deutlich arabische Einflüsse.
Mit dem Zusammenbruch des aksumitischen Reiches wurde im 7. Jahrhundert nach Christus auch Aksum als Hauptstadt abgelöst und verlor seine Bedeutung. Späterhin wurde es dann religiöses Zentrum. Heute ist Aksum eine heilige Stadt und Pilgerstätte der äthiopisch-orthodoxen Christen, in der sich nach äthiopisch-orthodoxer Tradition die Bundeslade befindet. Aksum ist wegen seiner beeindruckenden Geschichte und der zahlreichen Ruinen seit 1980 UNESCO-Weltkulturerbe.